13.02.2022

Time to say goodbye

Regina Flömer verabschiedet sich am 13. Februar
Meine Zeit im EJW geht zu Ende. Nach fast 30 Jahren im EJW werde ich meine Tätigkeit im Februar 2022 beenden. Ich will noch mal etwas Neues wagen und freiberuflich als Coach und Organisationsberaterin arbeiten. Dankbar schaue ich zurück auf viele Begegnungen mit wunderbaren Menschen, gelungene Aktionen, weitreichende Veränderungen und gewachsene Beziehungen. Was war Als ich im September 1992 im EJW-Frankfurt in Sachsenhausen (ehemaliger A2) anfing.wurden Einladungen zur Mitarbeitendengruppe noch per Postkarte verschickt und hauptamtliche Frauen waren noch ungewohnt. Damals wurde die „Lila-Pause“ als Arbeitskreis für emanzipatorische Mädchen- und Frauenarbeit begonnen. Dort haben haupt- und ehrenamtliche Frauen gemeinsam überlegt, wie man Mädchen und Frauen mehr Stimme in Entscheidungen des EJW verleihen könnte ohne „Kampfemanzen“ zu sein. Nach meiner Elternzeit und Studium habe ich 2002 kurze Zeit die Aufbauarbeit in Kelsterbach weitergeführt. Gerne denke ich an diese Zeit mit der kleinen und herzlichen Mitarbeitendengruppe zurück. Dort habe ich gelernt, wo die Möglichkeiten und Grenzen von christlicher Jugendarbeit auch mit muslimischen Kindern liegen und ich habe erste Fortbildungen zum Umgang mit verhaltenskreativen Kindern entwickelt. Seit Herbst 2004 war ich verantwortlich für die Arbeit im Frankfurter-Osten (FROST). Mit einem starken selbstbewussten Team von Ehrenamtlichen und in enger Zusammenarbeit mit den Pfarrer*innen haben wir vieles für Kinder und Jugendliche gestaltet. Für mich war es eine Zeit mit viel Leidenschaft, heißen Diskussionen und reichlich Kreativität. Gerne denke ich an die Jugendgottesdienste – zuletzt in der Commerzbankarena, den Aufbau einer Konfi-Teamer*innen-Arbeit, die Mitarbeitendenfahrten, die KinderKirchenSamstag und viele kreative Jungscharwochenenden zurück – um nur ein paar Arbeitsfelder zu benennen. Mir war es immer wichtig, jungen Menschen Räume zu eröffnen, die Schätze des christlichen Glaubens für sich zu finden und zu leben, und ihre Kompetenzen zu entdecken, zu entfalten und einzubringen. Die Arbeit im und für das EJW-Hessen war ein wesentlicher Teil meiner Tätigkeit. Da waren viele Kinder- und Jugendfreizeiten, die Entwicklung und Weiterentwicklung der Ausbildungen im EJW – insbesondere die Neukonzeptionierung des Teamleitendenkurses und die Entwicklung der „Kostbaren Tage“ von der theologischen Kreativwerkstatt zur Familienfreizeit. Auch die Überbrückung der Geschäftsführervakanz, die Entwicklung einer Gesamtkonzeption der EJW-Arbeit und die Vertretung im Landesverband der evangelischen Jugend Hessen und dem hessischen Jugendring gehörten zu meinem Arbeitsfeld. Das gemeinsame Gestalten von guten Veranstaltungen und Rahmenbedingungen mit Kolleg*innen und Ehrenamtlichen hat mir viel Spaß gemacht. Was hat mich so lange im EJW gehalten Das EJW ist eine starke Gemeinschaft, dass hat auch mich als Hauptamtliche getragen und gestärkt. Ich habe viele Gestaltungsfreiheiten erlebt und konnte vieler meine Ideen und die Ideen von Ehrenamtlichen umsetzen. Ich konnte meine Leidenschaft für Outdooraktivitäten bei den unzähligen Kanutouren leben. Die Arbeitsbedingungen wurden an meine Lebenssituation angepasst. Als meine Kinder klein waren, konnte ich schon damals viel im Homeoffice arbeiten und wie selbstverständlich habe ich einige Jahre Jungscharfreizeiten gemacht, wo meine Kinder ganz natürlich dabei waren. Mir wurden Fortbildungen ermöglicht, die mich weitergebracht haben. Es wurde mir leicht gemacht, nebenberuflich meine Beratungstätigkeit aufzubauen. Vieles, was ich heute als Beratungskompetenz in meine zukünftige Tätigkeit einbringe, habe ich im EJW angefangen und eingeübt. Für mich war es ein Privileg, den Gestaltungswillen junger Menschen zu erleben und sie darin zu unterstützen. Was mir für die Zukunft des EJW bzw. der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit wichtig erscheint Ich habe viele junge Menschen erlebt, die trotz geringer Zeitressourcen Lust, brillante Ideen und Einsatzbereitschaft haben. Daher braucht Jugendarbeit auch in Zukunft gute Rahmenbedingungen, die Lust machen auf christliche Kinder- und Jugendarbeit und die Gestaltungskraft junger Menschen fördern. In einer schrumpfenden Kirche und angesichts des Prozesses EKHN 2030 wird es immer weniger bzw. fast keine jugendgerechten Räume mehr in den Gemeindehäusern geben. Die Zahl der Hauptamtlichenstellen wird weiter reduzieren, was eine nachhaltige Jugendarbeit in vielen Gemeinden unmöglich macht. Die Stärken von Jugendverbandsarbeit, die von jungen Leuten für junge Leute gestaltet wird, wird unterschätzt. Hier braucht es für die Zukunft neue Ideen für die Finanzierungen von Hauptamtlichenstellen. „Fridays for future“ hat mich gelehrt, noch mehr auf junge Menschen zu hören – sie sind nicht nur die Zukunft, sondern auch die Gegenwart der Kirche und Gesellschaft. Vielen Dank für das Vertrauen, die gute Zusammenarbeit und das, was ich von und mit euch lernen durfte. P.S. Meine offizielle Verabschiedung ist am 13.2.2022 in der Gemeinde Bornheim (nähere Infos bei Frank Langner (langner@ejw.de). P.P.S Wer wissen möchte, was ich in meiner Beratungstätigkeit tue, findet hier nährer Informationen www.floemer.org

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