19.07.2021

Angedacht Text von Pfarrer Andreas Hannemann - Gottesfeier beim EJW Sommerfest

Liebe EJWler! Vielleicht war jemand von Euch schon einmal im Holiday-Park. Das ist ein unterhaltsamer Freizeitpark in der Pfalz bei Hassloch. Dort gibt es auch eine spektakuläre Achterbahn – die „GeForce“ – Bahn. Wer sich mal so richtig durchschütteln lassen möchte, sollte mit dieser Bahn fahren. Ein Amerikaner mit Namen Richard Rodriguez hat nun vor einigen Jahren 49 Tage auf dieser Achterbahn verbracht und wurde damit zum amtierenden Weltrekordhalter im "Dauerachterbahnfahren" - 49 Tage auf der „GeForce" – unglaublich. Damit hat er sich einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde gesichert. Vielleicht sagst Du: Was sind schon 49 Tage? Mein ganzes Leben fühlt sich an wie eine einzige Achterbahnfahrt: Höhen, Tiefen, immer im Kreis – ohne zu wissen, wo es hingeht und wozu das Ganze gut sein soll. Warum überhaupt? Wo führt das Leben hin? Wer so fragt, der fragt nach dem Sinn des Lebens… Es ist gut, dass Ihr nach dem Sinn fragt. Gott adelt uns, dass wir uns Gedanken über den Sinn des Lebens machen können! Das macht den Menschen zum Menschen. Tiere fragen nicht nach der Sinnhaftigkeit Ihres Tuns. Und es ist gut, wenn Ihr einen Sinn für das Leben entdeckt. Albert Einstein hat es so ausgedrückt: „Wer sein eigenes Leben und das seiner Mitmenschen als sinnlos empfindet, der ist nicht nur unglücklich, sondern auch kaum lebensfähig.“ Es gibt im Alten Testament einen Vers, den ich euch mitgeben möchte: Dort heißt es im Buch Prediger, im 3. Kapitel in Vers 11: (Gott) hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt… Das, was wir als schön, als lebenswert empfinden, ist ein Hinweis darauf, dass es mehr gibt als das, was wir sehen. Gott hat uns eine Sehnsucht nach Ewigkeit ins Herz gelegt. Eine Ahnung, dass es eine Realität gibt, die größer ist als diese Welt. Es gibt ein Ziel für unser Leben und von diesem Ziel her entfaltet sich auch der Sinn für das Leben hier auf dieser Welt. Die Bibel spricht sehr deutlich von dem Ziel unseres Lebens. In Kolosser 1,6 heißt es: „Durch Jesus Christus ist alles geschaffen worden, was im Himmel und auf der Erde lebt. Alles hat Gott durch ihn geschaffen, und in ihm findet alles sein letztes Ziel.“ Wo sich etwas von dieser Beziehung in meinem Alltag widerspiegelt, bekommt das Leben Sinn. Gottes Ewigkeit spiegelt sich dort wieder, wo ich nicht einfach sinnentleert die Runden des Lebens durchfahre, sondern mich dem anderen zuwende: Nächstenliebe weitergebe, Liebe empfange und mich Christus anvertraue. Philipp Mickenbecker, ein You Tube Star, der auf dem Kanal der „Real life Guys“ spektakuläre Videos eingestellt hat, ist nach einer schwere Krebsdiagnose am 9. Juni 2021 im Alter von 23 Jahren gestorben. Dieser lebensfrohe junge Mann hat die Frage nach seinem Tod nicht verdrängt. Er hat vor seinem Tod darüber vielfach gesprochen und ich möchte Euch ein Zitat von ihm mitgeben: «Ich will wirklich niemanden missionieren, aber ich weiß einfach, dass es Gott gibt, dass er da ist und dass Jesus wirklich gut ist und einen wirklich guten Plan für mein Leben hat. Ich würde mir so sehr wünschen, dass das ganz, ganz viele Menschen noch erfahren können, dass Jesus auch einen guten Plan mit ihrem Leben hat und dass, wenn sie mal in eine Situation wie ich kommen, sie dann nicht depressiv sind oder keinen Sinn mehr im Leben sehen, sondern dann wissen: «O.k. es geht weiter. Auch wenn es hier nicht auf Erden weitergeht Mich hat dieses Zitat sehr berührt. Es spiegelt für mich ein wenig vom Lichtglanz Ewigkeit, der in die Diesseitigkeit hineinleuchtet. Es ist nicht sinnlos, dass wir hier auf dieser Erde sind. Es gibt ein Ziel, auf das wir hin leben. Und dieses Ziel ermutigt mich, hier und jetzt schon. Ich wünsche mir, dass Ihr einen Lebenssinn während der Kirmesfahrt Eures Lebens findet. Der Lebenssinn ist wie ein gutes Fundament, das trägt und hält, auch wenn einzelne Lebensziele nicht erreicht werden konnten. Der Lebenssinn ist wie ein Anker – er gibt Halt, unser Leben hat ein Heimathafen. Gebt anderen an diesem Lebenssinn Anteil! In diesen Tagen sprechen wir viel darüber, dass Menschen vorschnell Partys feiern und in überfüllte Fußballstadien gehen. Die, die sich zurückziehen, gibt es aber auch, und es sind wohl nicht wenige Menschen... Man spricht auch von „Cave – Syndrom“. Das ist keine Krankheit, sondern eine Verhaltensweise. Ich ziehe mich innerlich und äußerlich zurück. Gibt es solche Jugendliche in Euren Gruppen? Vergesst sie nicht. Nehmt sie beim Kirmesbesuch Eures Lebens mit! Vergesst sie nicht… Pfarrer Hannemann (Ev. Erlöserkirche Bad Homburg)

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